Piazza Santo Spirito, Florenz

Fassade der Kirche Santo Spirito

Im Inneren der Santo Spirito

Skulpturengruppe im Gotteshaus

Der malerische Platz Piazza Santo Spirito erstreckt sich unweit vom Palazzo Pitti 41. Die Piazza wird von der gleichnamigen Kirche geschmückt und lädt zum Verweilen ein. Am Morgen findet auf dem lebendigen Platz ein kleiner Gemüsemarkt statt, und an sommerlichen Abenden genießt man das toskanische Flair mit Konzerten und Tanz.

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Bereits im 13. Jahrhundert gründeten die Augustinereremiten an dieser Stelle ein Kloster. Anno 1397 begannen die Planungen für einen Kirchenneubau und zahlreiche wohlhabende Familien, Patres und die Kommune beteiligten sich mit hohem Engagement an der Finanzierung des repräsentativen Kirchengebäudes. Die baumeisterlichen Aufgaben übernahm der Architekt Filippo Brunelleschi und anno 1445 begann die Umsetzung von Brunelleschis hochfliegenden Plänen – Immerhin sollten 38 Kapellen das Langhaus und den Chor begrenzen!

Nach dem Tod des Architekten übernahmen Antonio Manetti und Giovanni da Gaiole im April 1446 die Leitung des Baus. Die für die Fassade der Santo Spirito vorgesehene, nach florentinischen Vorbildern entworfene Marmorverkleidung kam jedoch nicht zur Ausführung. Doch trotzdem die Kirche Santo Spirito von außen sehr schlicht wirkt, gehört das Innere des Gotteshauses zu den schönsten der florentinischen Renaissance-Bauten. Die dreischiffige Anlage ist mit Säulenarkaden sowie einer Kassettendecke verschönert und erinnert an die Basilica di San Lorenzo.

Die einheitliche Raumvorstellung von Santo Spirito ist eine architektonische Revolution des frühen 15. Jahrhunderts und gilt als wegweisender Schritt zur Hochrenaissance. Einzelne Elemente wie Säulen, Hängekuppeln und Nischen sowie Raumabschnitte stehen in einem dynamischen Bezug zueinander.

Zur Ausstattung von Santo Spirito zählt neben dem schönen Baldachinaltar von Giovanni Caccini auch ein von dem Renaissance-Künstler Filippino Lippi geschaffenes Altarbild. Sehr sehenswert ist die Sakristei: Dieser Raum ist von schweren Säulen und einem mächtigen Tonnengewölbe gekennzeichnet und vermittelt einen Eindruck von dem später in Rom oft angewandten Baustil der Hochrenaissance. In den 38 Seitenkapellen stoßen die Besucher auf Werke von Domenico Ghirlandaio, Andrea Sansovino und Donatello. Übrigens sezierte Michelangelo einst in den unteren Kirchenräumen Leichen, um die menschliche Anatomie zu erkunden – Offiziell war dies allerdings nicht erlaubt.