San Lorenzo , Florenz

Die Basilica di San Lorenzo ist eine der größten florentinschen Kirchen

Südwestlich der Galleria dell Accademia steht mit der Basilika San Lorenzo eine der frühesten Renaissancekirchen. Das Gotteshaus beeindruckt durch die für damalige Zeiten revolutionäre Raumgliederung und ist auch heute noch eine der größten florentinischen Kirchen.

Unterkünfte nahe San Lorenzo

VipflorenceHotel Corte Dei MediciDZ ab 69,00 €Cappelle MediciMehr Angebote nahe San Lorenzo

In der Zeit der Früh- und Hochrenaissance beschloss man, das Gebiet nördlich des Dombezirkes zu bebauen. Seit dem Mittelalter galt der Stadtteil im Norden als ein Zentrum der Klöster und Hospitäler. Im 15. Jahrhundert ließen die Edelleute erstmals prächtige Renaissance-Paläste an den hiesigen Straßen konstruieren. Die Medici erbauten hier den Palazzo Medici genannten Familienpalast und erhoben die benachbarte Kirche San Lorenzo zu ihrer Hauskirche. Heute zieht der schöne Stadtteil mit den bedeutenden und für die Epoche der Renaissance ausschlaggebenden Kirchenbauten, Palästen und Kunstwerken vor allem kunsthistorisch interessierte Besucher an.

Neben der alten Kirche San Lorenzo, der Klosteranlage San Marco und der Piazza Santissima Annunziata lohnt sich der Besuch des Palazzo Medici und der Florentiner Kunstakademie.

Die Basilica di San Lorenzo zählt zu den ältesten, in frühchristlicher Zeit gegründeten Kirchen der Stadt. Anno 393 von Bischof Ambrosius zu Mailand geweiht, finanzierte Giovanni de Medici zu Beginn des 15. Jahrhunderts den Bau eines neuen Gotteshauses anstelle der romanischen Basilika. Filippo Brunelleschi begann im Jahr 1421 mit den Arbeiten an dem auch heute noch bestehenden Äußeren der San Lorenzo.

Kuppel San Lorenzo

Fassade der Basilika

Da der Familie Medici jedoch schon bald die Geldmittel ausgingen, mussten die Bauarbeiten bis zum Jahr 1442 ruhen und konnten erst anno 1446 abgeschlossen werden. Das Äußere der Kathedrale fällt aufgrund der fehlenden Fassadenverkleidung ins Auge. Obwohl mehrere Baumeister – unter ihnen auch der berühmte Künstler Michelangelo - Entwürfe für eine Fassade lieferten kam es nie zur Ausführung.

Betritt man die Basilika, so wirkt der Innenraum zunächst kühl und nüchtern. Jedoch zählt die San Lorenzo durch die rationale und gleichmäßige Architektur sowie die auf die Antike Bezug nehmenden Proportionen zu den wegweisenden Sakralbauten der Renaissance. Von besonderer Bedeutung ist die an Kunstwerken reiche Ausstattung der Kirche. Besonders sehenswert sind die Alte und die Neue Sakristei 76.

Vom linken Querarm der Kirche erreichen die Besucher die nach Entwürfen von Filippo Brunelleschi realisierte Alte Sakristei. In den Jahren von 1419 bis 1422 schuf der Architekt mit der so genannten Sagrestia Vecchia den ersten Zentralraum der Renaissance. Dieser älteste Kirchenteil diente den Medici als Grabgelege. Erstmals griff Brunelleschi bei den Entwürfen auf antike Formenelemente zurück und konstruierte den Raum mithilfe von regelmäßigen geometrischen Körpern. Die Chorwand erinnert an einen römischen Triumphbogen.

Die Lünetten genannten Wandbilder mit Evangelistendarstellungen wurden anno 1434 von Donatello ausgeführt. Die vier Tondi zeigen Szenen aus dem Leben Johannes des Evangelisten. Als weiterer Höhepunkt der Alten Sakristei gelten die von Donatello in den Jahren von 1437 bis 1443 angefertigten Bronzetüren. Die Felder zeigen Reliefs von Märtyrern, Aposteln und Evangelisten. Paarweise angeordnet, scheinen die Kirchenmänner in heftigem Disput miteinander zu liegen.

Unter der Leitung Michelangelos entstand mit der so genannten Bibliotheca Laurenziana eine Bibliothek 85 für die wertvolle Büchersammlung des später als Papst Clemens VIII. bekannten Giulio de’ Medici. Vor allem die 600 Handschriften, die Cosimo d.Ä. zu seiner Zeit dem Kloster San Marco schenkte und die später von Giovanni de’ Medici zurückgekauft wurden, sollten in der Bibliothek 85 einen angemessenen Platz finden. Die Pläne für die Bibliotheca Laurenziana reichte Michelangelo anno 1524 ein. Zum Abschluss der Bauarbeiten kam es jedoch erst im Jahr 1571.