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Anno 1775 von Großherzog Pietro Leopoldo eröffnet, zählt das Museo Zoologico La Specola zu den ältesten naturkundlichen Museen Europas. Die Kollektion von zoologischen Exponaten nimmt über die Hälfte der 34 Säle ein. In den restlichen Räumlichkeiten präsentiert das Zoologische Museum eine renommierte Sammlung von anatomischen Wachsfiguren aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Südwestlich des Palazzo Pittis gelegen, diente das Specola genannte Gebäude zunächst als Observatorium.
Die Sammlung des Museo Zoologico gliedert sich in die großen Teilgebiete wirbellose Tiere und Reptilien, Amphibien und Fische sowie Vögel und Säugetiere. Neben zahlreichen Präparaten präsentiert La Specola auch einige Skelette.
In Saal II ist ein auch als "Blütenkorb der Venus" bekannter Gießkannenschwamm ausgestellt. Seinen romantischen Namen erhielt der Schwamm, da ihn eine Krabbenart während der Paarung nutzt. Zudem verschenkt man den getrockneten Schwamm in Japan traditionell als Symbol für eheliche Treue und Zufriedenheit zur Hochzeit.
Interessant ist auch der in Saal V ausgestellte südamerikanische Riesenbockkäfer: Obgleich das Insekt nicht fliegen kann, ist es mit einer Länge von 17 Zentimetern der größte Käfer der Welt.
Die Reptilienabteilung in Saal VII wartet hingegen mit einer ägyptischen Krokodilmumie und ausgestopften Galapagos-Schildkröten auf. Ein Kuriosum ist der Schopffisch: Dieser Fisch wird bis zu zwei Meter lang und sondert bei Gefahr übelriechende Tinte ab. Da sich die Rückenflosse über die ganze Körperlänge erstreckt, sieht es so aus, als ob man einen Kamm auf dem Fisch festgebunden hätte – Zu sehen ist dieser bizarre Meeresbewohner in Saal X.
Das Museum La Specola präsentiert in den Räumen XVI und XVII zudem eine fast vollständige Kollektion von in Italien beheimateten Vögeln.
In der Abteilung Säugetiere entdecken die Besucher einige Vitrinen zu dem Thema afrikanische Pflanzenfresser, Primaten und Großkatzen. Der angeschlossene "Sala di Conte Torino" beherbergt von der königlichen Familie gestiftete Jagdtrophäen. Besonders sehenswert ist der drei Meter lange und zehn Kilogramm schwere Zahn eines arktischen Narwals. Er diente dem Tier sowohl zur Verteidigung als auch um Luftlöcher in die Eisschicht zu bohren.
Ein besonderer Schwerpunkt der Sammlung sind vom Aussterben bedrohte oder bereits ausgestorbene Tiere wie beispielsweise der quer gestreifte Beutelwolf. Der letzte dieser ursprünglich in Tasmanien beheimateten Beutelwölfe starb im Jahr 1936 im Zoo von Hobart. Beachtenswert ist auch das madagassische Fingertier: Besonders auffällig ist der stark verlängerte Mittelfinger des Primaten.
Die meisten der sehenswerten anatomischen Wachsplastiken entstanden zur Anfangszeit des Museums im 18. und 19. Jahrhundert. Modelle aus Wachs haben in Florenz eine lange Tradition, da der Sizilianer Ludovico Cignoli diese Kunst bereits Ende des 16. Jahrhunderts nach Florenz brachte.
Im Museum La Specola wird nur etwa die Hälfte der insgesamt 1.400 Teile umfassenden Sammlung ausgestellt. Bei den Stücken handelt es sich um wahrheitsgetreue Nachbildungen von Gliedmaßen und Körpern. Ursprünglich sollten Medizinstudenten an den Wachsfiguren die menschliche Anatomie lernen.
Jedes Modell besticht durch die anatomische Genauigkeit und die künstlerische Perfektion. Eine der zentralen Figuren ist der Il Spellato genannte gehäutete Mensch. Diese Wachsfigur zeigt jeden einzelnen Muskel des menschlichen Körpers. Auch kleinere Stücke, wie beispielsweise eine Studie des Arteriensystems der Hand, sind sehenswert.
Der Saal Tribuna di Galileo wurde in den Jahren von 1841 bis 1842 zu Ehren des berühmten toskanischen Naturwissenschaftlers Galileo Galilei eingerichtet und ist leider nur unregelmäßig für Besucher geöffnet. Neben der zentralen Statue des berühmten Mannes sind hier auch einige seiner Instrumente zu sehen. Die Wände der kuppelartigen Räumlichkeiten sind von Fresken geschmückt – Diese Wandgemälde illustrieren wichtige wissenschaftliche Entdeckungen in Italien.
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