Convento di Santa Maria Novella, Florenz

Links neben der Kirche Santa Maria Novella führt ein Portal zu dem gleichnamigen Klostergelände. Die ältesten Bauten des Komplexes stammen aus dem 13. Jahrhundert.

Die Mönche entwarfen und erbauten einen Großteils des Klosters selbst und so vermittelt das Kloster Santa Maria Novella die Bedeutung von Florenz als religiöses Zentrum. Besonders sehenswert ist die im 14. Jahrhundert mit aufwendigen Fresken verzierte Spanische Kapelle.

An der Kirche Santa Maria Novella steht das gleichnamige Kloster

Das Kloster Santa Maria Novella besitzt drei Kreuzgänge

Im Inneren des Klosters finden sich kunstvolle Fresken

Im Nordteil des Geländes befindet sich der besser als Spanische Kapelle bekannte Kapitelsaal des Klosters. Die so genannte Capellone degli Spagnole erhielt ihren Namen, da sie zur Mitte des 16. Jahrhunderts für das Gefolge der spanischen Gattin des Mediciherzogs Cosimo I. zur Verfügung gestellt wurde.

Die Spanische Kapelle ist aufgrund der von Andrea Bonaiuti geschaffenen Fresken ein wahres Florentiner Kleinod. Die in den Jahren von 1367 bis 1369 realisierten Gemälde sind Bonaiutis Hauptwerk. Seine komplexe Darstellung veranschaulicht, wie die Dominikaner ihr Wirken in der Nachfolge Christi sahen. Die komplett bemalten Seitenwände zeigen epische Szenen zur Passion Christi und das Wirken der Kirche, die den Menschen das Heil bringt. Besonders viel Heil versprachen Dominikaner wie Thomas von Aquin. Die sehr gut erhaltenen Fresken zeichnen sich durch ihre Lebendigkeit und die Detailverliebtheit aus. Interessanterweise ist im rechten Seitenwandfresko "Streitende Kirche" eine an den Florentiner Dom erinnernde Kirche dargestellt – Und das, obwohl das Gotteshaus zur Entstehungszeit der Fresken noch nicht erbaut war.

Während die meisten Abteien nur einen Kreuzgang besitzen, weist der Klosterkomplex von Santa Maria Novella gleich drei Kreuzgänge auf. Der älteste der drei ist der Chiostrino dei Morti genannte kleine "Kreuzgang der Toten" im nördlichen Teil des Klosters. Wie der Name andeutet, wurde der Kreuzgang als prestigeträchtiger Friedhof genutzt. Zu diesem Zweck erbaute man ringsherum einzelne kleine Kapellen und so befindet sich hier auch die Begräbnisstätte der einflussreichen Kaufmannsfamilie Strozzi. Der Chiostrino entstand gleichzeitig mit dem Bau des Klosters Santa Maria Novella anno 1270 und erhielt seine heutige Gestalt zur Mitte des 14. Jahrhunderts.

Zu dieser Zeit wurde auch der Chiostro Verde genannte grüne Kreuzgang gebaut. Der Name bezieht sich auf die maßgebliche Farbe der im Gewölbe des Kreuzgangs zu sehenden Fresken. Die von vier unterschiedlichen Künstlern gestalteten Fresken erzählen die Geschichte der Genesis. Ihre berühmtesten Teilstücke stammen von Paolo Uccello, einem Günstling der Medici. Seine Arbeiten sind insbesondere wegen der formvollendeten perspektivischen Darstellung bemerkenswert.

Der größte Kreuzgang heißt Chiostro Grande und wurde um das Jahr 1500 gebaut. Zum Ende des 16. Jahrhunderts verschönerten die Baumeister den Kreuzgang mit Fresken. Da dieser Klosterteil jedoch heute die Schule für Carabinieri beherbergt, ist der Chiostro Grande nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Zumindest ist der Komplex von der Vorhalle des Refektoriums einsehbar.

Im ehemaligen Refektorium des Klosters ist heute das Museum von Santa Maria Novella untergebracht. In großen Glaskästen werden Kreuze, Reliquien, liturgische Gewänder und weitere religiöse Gegenstände ausgestellt. Wie in fast jedem Florentiner Refektorium ist auch hier an der Längswand das letzte Abendmahl dargestellt. Die Version des Klosters Santa Maria Novella entstand im Jahr 1584 unter der Federführung von Alessandro Allori.

Wer in der Nähe des Klosters ist, sollte der nahe gelegenen Klosterapotheke Officina Profuma-Farmaceutica di Santa Maria Novella einen Besuch abstatten. Der Eingang befindet sich außerhalb der Klosteranlage auf der Via della Scala 16. In dem mittelalterlichen und überaus kunstvoll verzierten Raum verkaufen die Dominikanermönche seit anno 1612 ihre Produkte. Zum Angebot der Apotheke zählen Salben, Heilkräuter, Kosmetika und Parfums aus eigener Produktion. Interessant ist zum Beispiel der Duft, den die Mönche einst für Caterina de’ Medici kreierten.

Mittelalterliche Gestaltung der Klosterapotheke

Mönche verkaufen eigen hergestellte Produkte

Salben, Heilkräuter und Kosmetika aus der Klosterapotheke