Kirche San Marco, Florenz

Südwestlich des botanischen Gartens von Florenz steht das im 15. Jahrhundert im Auftrag des Kunstmäzen Cosimo de’ Medici restaurierte Benediktinerkloster San Marco. Die ein Kloster sowie eine Kirche umfassende Anlage wurde in den Jahren von 1299 bis 1310 erbaut und ging schließlich anno 1436 an den Dominikanerorden über.

Kirche San Marco am gleichnamigen Platz

Bereits ein Jahr später begannen unter der Leitung des Architekten Michelozzo di Bartolommeo die Umbauarbeiten an Teilen des Klosters. Im 18. Jahrhundert wurde der einschiffige Kirchenraum im barocken Stil erneuert und anno 1780 realisierte Giachino Pronti die klassizistische Fassade.

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Der schlichte Innenraum der Kirche San Marco weist einige sehenswerte Ausstattungsstücke auf. Neben dem gemalten Tafelkreuz aus der Nachfolge Giottos ist vor allem das anno 1509 von Fra Bartolomeo geschaffene Fresko der "Madonna del Baldacchino" sehenswert.

Die Sakristei entwarf Michelozzo nach dem Vorbild von Filippo Brunelleschi. Im Vergleich zur Alten Sakristei in San Lorenzo oder zur Capella dei Pazzi in Santa Croce 30 wirken die Proportionen des hiesigen Raumes jedoch weit weniger regelmäßig und ausgeglichen. Besondere Beachtung gilt der Grabkapelle des Heiligen Antonius. Bei der so genannten Cappella di Sant’ Antonio handelt es sich um das architektonische Hauptwerk von Giovanni Bologna. Er lieferte auch die Entwürfe für die sechs lebensgroßen Nischenstatuen aus Marmor.

Arkadengang im Kloster San Marco

Der Zugang zum heute das Museo di San Marco beherbergenden Konventsgebäude liegt rechts von der Kirchenfassade. Von hier aus erreichen die Besucher zunächst den schönen Chiostro di Sant’ Antonino. Während man durch die ruhigen Arkadengänge schlendert, kann man die frühesten Fresken Fra Angelicos bewundern, zu denen beispielsweise das Bild "Der Heilige Dominikus in Anbetung des Gekreuzigten" zählt.

Weitere bedeutende Tafelwerke des Künstlers Fra Angelico werden in der Pilgerherberge ausgestellt. Der malende Dominikanermönch zählt heute zu den bedeutenden Künstlern der Renaissance. In dem Raum fällt der in den Jahren von 1433 bis 1435 konstruierte Altar ins Auge. Besonders die mittlere Szene mit dem "Leichenzug des Heiligen Markus durch Alexandria" verdient besondere Aufmerksamkeit. Zu den Hauptwerken von Fra Angelico zählt der im linken zweiten Joch zu findende Hochaltar von San Marco.

Auch im Dormitorium genannten Obergeschoss sind Fresken des Künstlers Fra Angelico zu sehen. Der strenge Bildaufbau und die zurückhaltenden Ausdrucksmittel entsprechen der schlichten Formensprache der Dominikaner und wirken im Einklang mit der schmucklosen Klosterarchitektur besonders gut.

Von ebenso einfacher Schönheit ist die Bibliothek 85 von San Marco. Mit diesem Raum schuf Michelozzo einen der ersten Renaissance-Bibliothekssäle. Die von Cosimo de’ Medici gestiftete Büchersammlung des Klosters San Marco bildet heute den Grundstock der Bibliotheca Laurenziana in San Lorenzo.