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Gegenüber der Piazza San Marco befindet sich das Gebäude der Accademia delle Arti e del Disegno. Als erste Akademie für Malerei in Europa beherbergt die Accademia mit der Statue des David 87 die bekannteste Skulptur der Kunstgeschichte.
Die Wurzeln des heute äußerst renommierten Ausstellungshauses Galleria dell’Accademia liegen im Jahr 1562: Damals gründete Cosimo I. de’ Medici die Kunstakademie von Florenz. Anno 1784 legte der Edelmann Pietro Leopoldo alle Zeichenschulen zu einer Accademia zusammen und ließ sie in der Loggia des alten Hospitals San Mateo unterbringen. Die berühmte Sammlung von Kunstwerken diente den Hochschülern zu damaliger Zeit zum Studium.
Von herausragender Bedeutung sind ohne Frage die im Großen Saal der Galleria dell’Accademia ausgestellten Skulpturen von Michelangelo. Die vier unvollendeten Marmorskulpturen der "Sklaven" von 1519 waren ursprünglich für das Julius-Grabmal in der Peterskirche in Rom gedacht und zählen zum Alterswerk von Michelangelo. Nach dem Tod des großen Künstlers gelangten die Skulpturen in den Besitz von Cosimo I. und standen fortan im Boboli-Garten. Seit dem Jahr 1909 sind die "Sklaven" nun ein Bestandteil der Galleria del David 87 der Accademia.
Die überlebensgroße Figur des David 87 ist heute die Hauptsehenswürdigkeit der Galleria dell’Accademia und stand ursprünglich vor dem Eingang des Palazzo Vecchio 21 auf der Piazza della Signoria 15. Die Monumentalstatue ging anno 1887 in den Besitz der Akademie über. Um die vier Meter hohe Statue in einem geeigneten Rahmen präsentieren zu können, wurde die so genannte Tribuna an das Akademiegebäude angebaut.
Die Statue des David 87 stellte für den Künstler Michelangelo eine besondere Herausforderung dar: Er musste einen bereits für unbrauchbar erklärten Marmorblock bearbeiten. Zudem stellte Michelangelo an die Thematik spezielle Anforderungen und bildete David 87 erstmals nicht mit dem Kopf des Goliaths sondern vor Beginn des Kampfes ab.
Michelangelo identifizierte sich selbst mit David 87 und notierte: "David mit der Schleuder, ich mit dem Bogen". Und genau wie David 87 den Riesen Goliath mit der Schleuder besiegte, so besiegte Michelangelo den verhauenen Marmorblock mit einem Bogen (Bildhauerwerkzeug).
Neben den Marmorskulpturen von Michelangelo beherbergt die Kunstakademie auch eine sehenswerte Sammlung mit toskanischer Malerei vom 13. bis zum 16. Jahrhundert.
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Die Skulptur des David wurde in den Jahren 1501 bis 1504 von Michelangelo (* 1475, † 1564) in Florenz, der künstlerischen Metropole der Toscana und Italiens, erschaffen.
Michelangelo hatte für diesen Zweck einen Sichtschutz um den Marmorblock errichtet und zeigte bis zur Fertigstellung niemandem seine Arbeit. So sind manche Details der Herstellung bis heute unklar, beispielsweise sind die Beine, die den tonnenschweren Torso darüber tragen müssen, sehr dünn und haben bis auf einen winzigen "Ast" auf der Rückseite keine Stütze. Dass diese Konstruktion hält und vor allem die gesamte Zeit der Herstellung über hielt, kommt einem statischen Wunder gleich. Denn die hohe Kunst freistehende Statuen zu schaffen, war seit den antiken Griechen und teilweise Römern für viele Jahrhunderte beinahe in Vergessenheit geraten. Michelangelo war der erste Künstler nach der Antike, der eine großformatige, öffentlich aufgestellte, nackte menschliche Figur erschuf. Den griechischen Vorbildern, von denen so gut wie keines vollständig und ganz erhalten geblieben ist, steht er jedenfalls in nichts nach.
Das Motiv des Jünglings David, der den Riesen Goliath mit einer einfachen Steinschleuder besiegte, ist aus der Bibel entliehen.
Der David von Michelangelo ist jedoch mitnichten der zarte Jüngling aus der Legende, viel mehr ist er muskulös, sehr männlich und mit seinen 4,09 Metern Körpergröße nicht gerade klein. Er scheint sich in seiner Lässigkeit geradezu seiner Überlegenheit bewusst.
Ursprünglich sollte die Statue vor dem Florentiner Dom stehen und den "Goliath" Siena 122, eine benachbarte Stadt mit der Florenz seit jeher in arger Konkurrenz stand, mit seiner Schleuder "in Schach halten". Mit der Statue wollte Florenz aggressiv seine Überlegenheit gegenüber Siena 122 demonstrieren – scheinbar auf militärischem Gebiet, in Wirklichkeit aber eher auf künstlerischer Ebene.
Nach langen Diskussionen und Verhandlungen wurde die Statue dann allerdings vor dem Rathaus aufgestellt. Dort steht heute eine Nachbildung.
Nun ist er ein halbes Jahrtausend alt und die Zeit ist nicht spurlos an ihm vorübergegangen. Wind und Wetter haben seine Oberfläche ermatten lassen und sie angegriffen.
Daher wurde das Original 1873 in die florentiner Galleria dell' Academia (Kunstakademie) gebracht, wo es noch heute besichtigt werden kann. Auf der Piazza della Signoria 15 steht eine Kopie des Werkes direkt vor dem Palazzo Vecchio 21. Eine weitere Kopie - in Bronze - steht südlich des Flusses Arno mitten auf dem Piazzale Michelangelo.
Im Jahr 2004 wurde die Statue im florentiner Museo nazionale del Bargello restauriert.
Die Restauration erfolgte mit einem unfassbar aufwändigen und zeitraubenden Verfahren: Kleine angefeuchtete Papierschnipsel wurden vorsichtig auf die Oberfläche gelegt, nach kurzer Zeit wurden sie wieder ebenso vorsichtig abgezogen. So wurden winzige Schmutzpartikel und ähnliches von der Oberfläche entfernt, ohne sie weiter zu beschädigen.
Nachdem diese Arbeiten im Mai 2004 abgeschlossen waren, hafteten am David Ende 2004 wieder Verschmutzungen. Diese stammen, wie eine Studie ergab, von den Besuchern selbst. Hauptsächlich die Kleidung dient als Träger der Partikel. Der Luftstrom trägt die Partikel dann zum David. Im Jahr 2006 soll das mit einer Luftwand um die Statue verhindert werden. Zusätzlich wird über eine "Reinigung" der Gäste mittels Luft, etwa bei der Vorführung eines kleinen Films, nachgedacht.
Nicht alle Beschädigungen waren unvermeidlich: Die Füße, der einzige damals vom Boden aus leicht erreichbare Teil der Statue, wurden mehrmals von geistig verwirrten Personen teilweise deutlich sichtbar beschädigt. Die Zehen zum Beispiel sind heute nur noch schemenhaft erkennbar, da die Angreifer teilweise mit metallischen Gegenständen auf die Statue einschlugen oder sich Werkzeuge mitgebracht hatten. Durch eine hohe Trennwand ist die Statue heute deshalb kaum noch zu erreichen. Außerdem wird viel Personal beschäftigt, um Beschädigungen möglichst schnell verhindern zu können.
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