Dommuseum, Florenz

Nach dem Besuch des Doms und des Baptisteriums lohnt sich ein Abstecher zu dem südlich der Santa Maria del Fiore gelegenen Dommuseum. Anno 1891 gegründet, beherbergt das Museo dell’Opera del Duomo die bedeutendsten Plastiken und Skulpturen Italiens. Das Museum präsentiert die vom Dom, dem Baptisterium  5  oder dem Campanile entfernten Kunstwerke von Arnolfo di Cambio, Lorenzo Ghiberti, Donatello, Luca della Robbia und Michelangelo.

Figurengruppe im Dommuseum

Exponat im Museo dell'Opera del Duomo

Ausstellungsstücke des Bapisteriums

Der Schwerpunkt der Ausstellung des Museo dell’ Opera del Duomo liegt auf den Fassadenplastiken aus der Schule Arnolfo di Cambios. Nach dem Tod des Baumeisters wurden diese Reliefs von der Domfassade entfernt. Anno 1588 riss man die unzeitgemäße Fassade ab und ersetzte sie durch eine neue – Für di Cambios Plastiken gab es nun keinen Platz mehr.

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Einen weiteren Höhepunkt der Museumskollektion bilden die vier überlebensgroßen, zu den frühesten Werken der Renaissance-Skulpturen zählenden "Sitzfiguren der Evangelisten". Neben dem "Matthäus" von Bernardo Ciuffagni, dem "Markus" von Niccolo di Pietro sowie der "Lukas"-Figur von Nanni di Banco stellt das Museum auch den "Johannes" von Donatello aus.

Eines der bedeutendsten Objekte im Dommuseum ist zweifellos die von Michelangelo geschaffene Piéta. Der multitalentierte Künstler arbeitete in den Jahren von 1540 bis 1553 an der für sein eigenes Grabmahl gedachten Figurengruppe. Als jedoch das linke Bein Christi abbrach, wurde Michelangelo zornig und zerschlug sein Werk. Ein Schüler kaufte ihm die Trümmer ab, setzte das Werk wieder zusammen und ergänzte es um die Gestalt der Maria Magdalena. Bis zum Jahr 1981 stand die Skulpturengruppe schließlich im Dom von Florenz  1 . Michelangelo stellte sich in seinen Werken häufig selbst dar – Bei der Piéta finden sich seine Gesichtszüge in der Figur des Heiligen Nikodemus wieder.

Magdalena-Skulptur von Donatello

Als weitere herausragende Kunstwerke des Dommuseums gelten die Donatello-Skulpturen "Prophet mit der Schriftrolle", "Habakuk", "Jeremias" und vor allem die Holzfigur der "Maria Magdalena".Diese Meisterwerke können die Besucher im Großen Saal im Obergeschoss bestaunen. In dem angrenzenden Raum zeigt das Museo die von Andrea Pisano und Luca della Robbia geschaffenen Reliefs des Campanile. Auf diesem Werk sind neben den Allegorien der Malerei, Bildhauerei und Architektur die Künste des Handwerks (artes minores) sowie die freien Künste (artes liberales) dargestellt. Seinerzeit war es eine herausragende Innovation der Kunstgeschichte, dass sich Kunst und Handwerk gleichwertig gegenüberstehen.

Der so genannte Saal des Silberaltars beherbergt einen wertvollen, die Florentiner Goldschmiedekunst verdeutlichenden Altar sowie die von Lorenzo Ghiberti geschaffenen Reliefs für die Paradiespforte genannte Baptisteriumstür. Die Originalreliefs am Ostportal des Baptisteriums wurden durch Kopien ersetzt und sind nun im Dommuseum zu bewundern.