Cenacolo di Sant’ Apollonia , Florenz

Das nordwestlich des Museo di San Marco gelegene Cenacolo di Sant’ Apollonia beherbergt eine der berühmtesten hiesigen Darstellungen des Abendmahls. Ehemals wurde das Gebäude als Kloster der Kamaldulenserinnen genutzt. Nachdem die Abtei anno 1808 ihre religiöse Bedeutung verlor, legte man im Refektorium ein großes Fresko mit dem Abendmahl frei.

Zunächst wurde angenommen, dass der Maler Paolo Uccello das Fresko schuf. Weitere Nachforschungen widerlegten diese These und bewiesen, dass Andrea del Castagona das Wandgemälde im Jahr 1447 realisierte.

Besonders augenfällig ist die bis ins letzte Detail stimmige Darstellung der Architektur. Die Apostel hingegen sitzen an einem langen Tisch und reden, trinken und grübeln. Rund um das Fresko buhlen weitere Wandgemälde um die Aufmerksamkeit der Besucher. Neben der "Kreuzigung", der "Grablegung" und der "Auferstehung" sind heute auch weitere Werke in der Cenacolo di Sant’ Apollonia zu sehen. Ein weiteres prominentes Ausstellungsstück ist beispielsweise die "Maria mit Heiligen" von Lorenzo di Bicci.

Die Universität von Florenz steht in der unmittelbaren Nachbarschaft von Cenacolo die Sant’Apollonia und ist eine der bekanntesten und renommiertesten Lehranstalten von ganz Italien. Mittlerweile besitzt die Universität zwölf Fakultäten und aufgrund des guten Rufes haben sich rund 60.000 Studenten eingeschrieben.

Während die humanistischen Lehrstühle bis dato im Zentrum der Stadt sitzen, wurden die Naturwissenschaften nach Sesto Fiorentino, die Medizin nach Careggi und die Sozialwissenschaften nach Novoli verlegt. Zudem betreibt die so genannte Università degli Studi di Firenze weitere Niederlassungen in den Orten Prato, Empoli, Pistoia, Vinci, San Casciano, Figline Valdarno oder auch Calenzano.

Die Florentiner Universität besitzt in ganz Italien einen guten Ruf

Das anno 1321 eingeführte "Studium Generale" gilt als Vorläufer der heutigen Universität und bot am Anfang nur drei Studienrichtungen an. Neben dem Kirchen- und Zivilrecht standen Literatur und Medizin zur Auswahl. Der anerkannte Literat Giovanni Boccaccio war einer der ersten Lehrenden und hielt Vorlesungen über Dantes Göttliche Komödie. Der Studienbetrieb wurde jedoch schon drei Jahre später beendet.

Anno 1349 nahm man die Lehrtätigkeit auf Wunsch des Papstes Clemens VI. wieder auf. Zudem erlaubte das so genannte Privilegium Maximum nun auch die Vergabe von Diplomen. Anno 1364 zu einer kaiserlichen Universität erhoben, richtete man hier im Jahr 1397 den europaweit ersten Lehrstuhl für Griechisch ein.

Nachdem Lorenzo de Medici anno 1473 alle Studienangelegenheiten nach Pisa verlegte, verblieb nur das theologische Kollegium in Florenz. Aufgrund der unruhigen Zeiten verschob sich der Universitätsstandort noch mehrmals zwischen Pisa und Florenz. Anno 1860 erhielt die Università degli Studi di Firenze die Anerkennung als staatliche Universität. Heute bietet die Universität 233 Studiengänge an und ist auch bei ausländischen Studenten äußerst beliebt.